Geschichte der Schule
Die Anfänge des Unterrichts reichen in Kirchlauter schon bis ins 15. Jahrhundert zurück.
1576 wird erstmals ein Lehrername, Wilhelm Kretzner, genannt.
Es gab jedoch noch keine „echten“ Lehrer und auch kein Schulhaus. Die Kinder wurden in der Sakristei oft vom Küster unterrichtet und meist auch nur im Winter, weil sie im Sommer auf dem Felde mithelfen mussten.
Erst 1605 wird von einer „neuen Schule“ berichtet, der Lehrer jedoch sei ungebildet. Er musste die Kinder im Katechismus unterweisen, ihnen das Buchstabieren beibringen und sie zur heiligen Messe führen. Weitere Aufgaben waren das Glockenläuten, das Säubern der Kirchenwäsche und das Kerzenziehen.
Über die Lehrer wurden oft Klagen geführt. („Er sei ziemlich nachlässig und geht mehr zum Jagen, … und auf Hochzeiten als in seine Schule“ oder „…er führt ein skandalöses Leben und sitzt sogar an Fronleichnam im Wirtshaus.“)
Die Lehrer hatten ein geringes Einkommen (nur wenige Gulden im Jahr), mussten deshalb auch andere Arbeiten verrichten um ihren Lebensunterhalt zu sichern. Oder sie waren fachfremd (Bader) und deshalb wenig motiviert zum Unterrichten. Außerdem waren sie selbst, wie schon erwähnt, oft wenig gebildet.
Erst nach einer Gehaltserhöhung später im 17. Jahrhundert wurde das Niveau der Lehrer besser und die Klagen reduzierten sich.
Wo das erste Schulhaus Kirchlauters (von 1605) stand ist nicht eindeutig zu ermitteln. Man geht davon aus, dass es an der Stelle des im 19. Jahrhundert erbauten Schulhauses stand. (Kirchstraße 10) Bereits 1672 wird dieses Gebäude als ruinös bezeichnet, nachdem schon Jahrzehnte vorher ein Renovierungsbedarf festgestellt wurde.
In diesem Haus wohnte auch der Lehrer mit seiner Familie. Dieses Schulhaus wurde bis ins 19. Jahrhundert hinein genutzt. Ab 1821 häufen sich wieder die Klagen über den Bauzustand. Schließlich wird 1832/1833 ein Neubau verwirklicht. Wenn man das Haus heute anschaut, kann man immer noch die Aufteilung in Schulräume und Lehrerwohnung erkennen.
Schon bald wurde an eine Vergrößerung gedacht, denn das Schulhaus, das für 80 Schüler gebaut wurde, musste schon 1833 123 Schüler fassen.
Jahrelang wurde wegen eines Neubaus diskutiert. Die Gemeinde wollte eigentlich die alte Schule vergrößern. Aber der Doktor führte aus, dass
„die alte Schule zu nahe am Kirchhof (Friedhof) stehe, und dass deswegen das zarte Gemüt der Kinder aufgeregt werden würde.“ Um den Neubau wurde heftig gerungen.
Jedenfalls wurde fast direkt in der Nachbarschaft in den Jahren 1877/1878 ein neues, viel größeres Schulhaus mit 2 Lehrsälen gebaut. Dieses Gebäude vermittelt auch heute noch unzweifelhaft den typischen Schulcharakter. (Kirchstraße 7)
Knapp 100 Jahre später war auch diese Schule schon lange nicht mehr zeitgemäß. Es gab keinen Turnsaal, keinen Handarbeitsraum und keine Lehrküche. Außerdem waren in der Zwischenzeit 3 Klassen zu unterrichten. Pfarrer Werner Bernhard berichtet in der Pfarrchronik, dass „im Winter die Kinder an den Fenstern froren und in der Nähe des Kanonenofens brieten.“
Am 24. September 1966 wurde dann die neue Schule, die auch heute noch genutzt wird, eingeweiht.
Im Schuljahr 2010/11 erfolgte dann die energetische Sanierung des Schulhauses in Kirchlauter. Im Zuge dieser Maßnahme veränderte sich auch das äußere Bild der Schule. Neue Fenster, Außenrollos und ein neuer Anstrich lassen das Schulhaus nun mordern erscheinen.
Derzeitige Schulsituation
Zurzeit bildet die Gemeinde Kirchlauter zusammen mit der Gemeinde Breitbrunn den Schulverband Grundschule Kirchlauter.
In die Schule gehen die Kinder im Grundschulalter aus diesen beiden Gemeinden mit allen Ortsteilen.
Momentan werden die 75 Kinder in 4 Klassen unterrichtet (jeder Jahrgang einzügig). Die Prognose für die nächsten Schuljahre sichert diesen Bestand von 4 Klassen.
Dabei sind:
- die Klassen 1 und 2 im Schulhaus in Neubrunn untergebracht,
- die Klassen 3 und 4 im Schulhaus in Kirchlauter.