Spende Adventsbasar
"„Die Diagnose können wir nicht ändern, aber das gesamte Umfeld positiv beeinflussen und dafür sorgen, dass Kinder mit Krebs und ihre Eltern nicht allein gelassen. Die Sorgen und Ängste in den Familien von krebs- und tumorkranken Kindern bestimmen nämlich für lange Zeit den Alltag.“ Dies betonten Monika und Rainer Barth in einer besonderen Schulstunde in der Grundschule von Kirchlauter am „Weltkrebstag“, an dem sie mit großer Freude aus den Händen der Schüler eine Spende von 800 Euro für die Elterninitiative der „Regenbogenstation“ an der Universitätsklinik Würzburg entgegennehmen durften.
Die Schüler der Grundschule Kirchlauter hatten im Rahmen ihrer diesjährigen [...] [Advents]feier einen Basar veranstaltet, für den sie Karten und Schneekugeln gestalteten, Gefäße aus Ton oder Wachskerzen formten und vieles andere mehr. Mit dem Erlös wollten sie ihren Beitrag für kranke Kinder leisten, die nicht so auf der Sonnenseite des Lebens stünden. Bei der Suche nach dem Zweck sei man auf die Station mit krebskranken Kindern in Würzburg gestoßen, betonte Rektorin Claudia Gigglberger. Den Kindern wollte man aber auch zeigen, dass sich ihre Mühe gelohnt habe, ihre Spende auch in gute Hände komme und direkt den Kindern gelte.
Dazu war das Ehepaar Monika und Rainer Barth aus Ebern in die Grundschule gekommen, die vor 10 Jahren selbst eine Tochter in dieser Station hatten. Sie war an einem Lymphdrüsenkrebs erkrankt und sei auch dort behandelt worden wie 90-100 andere Kinder, die dort im Laufe eines Jahres in der Kinderkrebsstation Heilung suchen. Dank des medizinischen Fortschrittes seien die Heilungschancen heute groß und die meisten der Kinder würden auch wieder gesund. Aber der Weg bis zur endgültigen Heilung sei mit großen Belastungen verbunden für das Kind, aber auch für dessen Familie.
Rainer Barth meinte, „als ich jetzt zu euch in die Schule kam, herrschte so eine Fröhlichkeit und ging es lustig zu. Dass es Kindern in der Krankenstation möglichst auch gut geht, dafür sorgen eine Elterninitiative und auch Spenden wie die von euch.“ Ebenso fielen die Eltern beim Erkennend der Krankheit oftmals wie in ein tiefes Loch und hätten Angst, dass ihr Kind sterben müsse. Deswegen würden sie von der Einrichtung der Elterninitiative begleitet. Eine wichtige Einrichtung wäre dabei das „Elterncafe“, in dem sie sich austauschen und jeder seine Geschichte erzählen könne. Es gebe auch Wohnungen, damit sie in der Nähe ihrer Kinder bleiben könnten.
Aber auch den Kindern mache vieles den Alltag und ihre Krankheit leichter. So komme einmal in der Woche ein Clown auf die Station und treibe mit den erkrankten Kindern seine Späße. Es gebe Familienwochenenden, Besuch des Klettergartens, Musiktherapie und vieles andere mehr. Sogar eine „Herzenswünsche-Frau“ suche die Kinder in den 4 Stationen mit den Namen „blaue Berge“, „Leuchtturm“, Schatzinsel“ und „Regenbogen“ auf und erfülle nach Möglichkeiten besondere Wünsche der Kinder wie einen Besuch beim FC Bayern München oder eine Fahrt zum „Tanz der Vampire“. Auch solche Herzenswünsche würden von Spenden bezahlt, aber auch noch viele andere personelle Wünsche der Elterninitiative im Ärzte- oder Pflegebereich oder mit Sozialpädagogen und Erziehern.
Monika und Rainer Barth gaben den Schülern interessante Einblicke in den Krankenhausalltag und die Behandlung der Kinder, bei denen die meisten an Leukämie oder Gehirntumor erkrankt seien. Die Wochen mit Chemo- oder Medikamentenblock seien dabei keinesfalls einfach, aber mit dieser großen Hilfe leichter zu ertragen. „Wenn es den Kindern gut geht, geht es auch den Eltern gut. Wenn es den Kindern schlecht geht, geht es auch den Eltern schlecht“, versuchten sie den Schülern die Situation zu erklären.
„Streiten die Kinder dort auch einmal untereinander?“ war dann eine der vielen Fragen der Schüler. „Oft geht es den erkrankten Kindern so schlecht, dass sie gar nicht streiten können“, machte Monika Barth die Situation deutlich. Aber auch über andere Erlebnisse könne man sich freuen, „wenn zum Beispiel ein Mädchen bei der Weltmeisterschaft auf ihrem Infusionsständer die italienische Flagge durch das Zimmer schiebt und andere Kinder beim Spiel der Deutschen ihr deutlich machen, dass sie damit nicht gut ankommt“.
Nach dieser Schulstunde wussten die Mädchen und Buben der Grundschule Kirchlauter, dass ihre Spende gut ankomme „Ihr habt euch vor Weihnachten in der Schule mit Basteln und Werken mächtig ins Zeug gelegt. Das war eine tolle Arbeit! Wir schätzen das sehr und noch mehr bedanken sich die kranken Kinder für eure großzügige Spende“, betonte das Ehepaar Barth.
(gg)
Bild 1: Die Klassensprecher Lina, Lenz, Emma und Bastian (vordere Reihe von links) mit Rektorin Claudia Gigglberger bei der Übergabe der Spende an Rainer und Monika Barth (hintere Reihe von links).
Bild 2: Mit großer Freude übergaben die Schüler ihre Spende an Monika und Rainer Barth von der „Elterninitiative leukämie- und tumorkranker Kinder“.
Foto: Günther Geiling" (GEILING Günther)